Schutzhunde-Sport: Perfekter Einsatz für Allrounder
Der Schutzhund – heutzutage häufig auch als Sporthund bezeichnet – zeichnet sich durch hohe Belastbarkeit und universelle Einsatzfähigkeit aus. Er muss sich auf der Fährte ebenso behaupten wie in der Verteidigungsbereitschaft und natürlich im Gehorsam: er muss eben ein echter Allrounder sein.
Eine andauernde sportliche Betätigung für Hunde
Seitdem es Hundezüchter gibt, werden einzelne Rassen für bestimmte Einsatzzwecke gezüchtet und genutzt. Die Anatomie eines Hundes ist auf diese Gebrauchseigenschaft ausgerichtet. Der Schutzhund nimmt dabei eine vorrangige Stellung ein, da er wegen seines vielfältigen Gebrauchs im privaten, sportlichen und dienstlichen Bereich einen hohen Stellenwert hat. Der Sport mit dem Hund hat sich seit 1906, als der Deutsche Schäferhund Siegfried von Jena-Paradies(ehemals Barbarossa) erster Sieger eines Schutzhundewettbewerbes wurde, weltweit verbreitet. Die Liebe zum Hund, der Spaß an der Ausbildung und auch der Anspruch einer andauernden sportlichen Betätigung sind eine Herausforderung. Besonders bewährt haben sich im Sporthundewesen Gebrauchshunderassen wie die Deutschen, Belgischen und Französischen Schäferhunde, Rottweiler, Dobermänner, Airedale Terrier, Riesenschnauzer, Hovawarte und Deutsche Boxer – um nur einige zu nennen –, aber auch Mischlinge entsprechender Größe.
Worum geht es beim Schutzhunde-Sport?
Um allen Missverständnissen vorzubeugen: Die Schutzhundeprüfung, wie sie mehr als einhundert Jahre existierte, gibt es in vielen Ländern nicht mehr. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung, vor allem erzeugt durch Negativschlagzeilen und einseitige Berichterstattung in Medien eindeutiger Coleur, wurde sie in den vergangenen Jahren immer wieder modifiziert, wurden Übungen, die Angriffe des Hundes auf den Figuranten forderten, gestrichen, so dass jetzt nur noch die Selbstverteidigung sowie die Verteidigung des Hundeführers im Mittelpunkt stehen. Und als Tüpfelchen auf dem „i“ erfolgte dann die Umbenennung von „Schutzhundprüfung“ in „Vielseitigkeitsprüfung“ (VGP), was dem Inhalt der Ausbildung auch viel näher kommt.
Ausbildung nur im Verein
Im Gegensatz zu vielen anderen Hundesportarten kann man die Ausbildung des Vierbeiners zum Schutz- bzw. Sporthund ausschließlich in einem Hundesportverein im Kreise Gleichgesinnter und unter fachkundiger Anleitung betreiben. Und noch eins: Hundesport hat im Allgemeinen nur Raum für gut veranlagte, wesensfeste Hunde.
Bösartige, aggressive oder auch scheue Hunde haben in Hundesportvereinen keine Chance. Grundvoraussetzung zum Ablegen der „Vielseitigkeitsprüfung“ ist das erfolgreiche Bestehen einer Begleithundeprüfung. Damit hat der Vierbeiner schon eine solide Grundausbildung. Am meisten Spaß macht es natürlich, wenn man mit seinem Vierbeiner einen Verein findet, wo die meisten Mitglieder die gleiche Rasse führen wie man selbst, aber das ist kein Muss.
Sport für beide - Mensch und Hund
Analog den vielfältigen Anforderungen an den Hund sind natürlich auch die benötigten Utensilien: Aus Gummistiefeln, wetterfester Kleidung, Fährtengeschirr und -leine besteht die Grundausrüstung für die Fährtenarbeit. Für die Unterordnung und die Verteidigungsbereitschaft benötigt man ebenfalls wetterfeste bzw. sportliche Kleidung, rutschfeste Turnschuhe oder Fußballschuhe sowie für den Hund Halsband und Leine. Wenn wir mit unserem vierbeinigen Kameraden viele Stunden unserer Freizeit auf dem Hundeplatz verbringen, so ist das eine sportliche Betätigung, die für beide, Mensch und Hund, nur Vorteile mit sich bringt. Die Beziehung zwischen Führer und Hund wird vertieft, beide leben durch die Arbeit in freier Natur gesünder, und die Gehorsamkeitsübungen schaden dem Hund nicht. Und wer weiß, vielleicht stehen gerade Sie, die Sie diese Zeilen interessiert lesen, mit Ihrem geliebten Vierbeiner in einigen Jahren auf dem Siegespodest einer Landes- Deutschen oder gar Weltmeisterschaft im Gebrauchshundewesen?
Heimo Meisenbacher
Jugendwart