Die Ohren eines Hundes speichern Geräusche......

 

Hunde hören Töne im Ultraschallbereich, die wir nicht mehr wahrnehmen, z.B. das hohe Fiepen von Nagetieren. Ihre Ohren registrieren Schallschwingungen bis zu 100.000 / Sekunde (der Mensch dagegen 12.000-30.000). Der Hund speichert Geräuschemuster in seinem Gedächnis, z.B. Motorgeräusche, Herrchens Gangart, Stimmen etc. Hunde hören instinktiv, was auf Menschen fast telepathisch wirkt.

 

Augen mit 240 Grad....

Hunde sehen sehr gut, aber anders als wir Menschen. Die Farben sind schwach, aber bei Dämmerlicht haben Hundeaugen Restlicht-Verstärker, sie springen auf Bewegung an. Früher hat man angenommen, Hunde seien farbenblind und erlebten die Welt in Schwarz-Weiß.

 

Wir Menschen sehen viel mehr Farbe und Details als unsere Hunde, was aber nicht bedeutet, dass der Hund benachteiligt ist. Der Hund hat, wie alle Tiere, das Sehvermögen entwickelt, das seinem Überleben am besten dient. Erfreulich ist es für viele Hundehalter zu wissen, dass unsere Hunde doch etwas von der Farbenvielfalt mitbekommen, die wir genießen. Das Farbensehen von Hunden wurde durch verschiedene Experimente erforscht. Eine Studie von Neitz, Geist und Jakobs fand heraus, dass Hunde Farben in etwa so sehen wie ein Mensch, der rotgrün-farbenblind ist. Der eine Zapfentyp des Hundes ist empfindlich für Blau-Violett, der andere für Gelb. Unsere Hunde sehen also im Wesentlichen den Spektralbereich von Gelb über Grün und Blau, wobei ihnen Objekte, die für uns grün sind, unbunt erscheinen und rote Objekte gelb.

 

Die Sehschärfe des Menschen ist ungefähr sechsmal besser als die des Hundes. Interessant ist, dass der Hund seinen menschlichen Freund auf Distanz kaum erkennen kann, wenn sich dieser still verhält, aber feinste Bewegungen auf große Distanz noch wahrnimmt. Hunde haben ein sehr gutes Bewegungs- Sehen. Das heißt Hunde nehmen Objekte die sich bewegen viel besser wahr als still stehende. Die Augen eines Hundes sind so aufgebaut dass er den Horizont in weiter Entfernung auf bewegliche Objekte absuchen kann. Ein durchschnittlicher Hund hat mit einem Auge ein fast so großes Gesichtsfeld wie der Mensch mit beiden Augen.

Durch sie seitliche Lage der Augen am Kopf sehen die Hunde auch schräg nach hinten. Hunde haben ein weiteres Gesichtsfeld, das einen Winkel von 240 Grad umfasst, während der Mensch nur 200 Grad erreicht. Dafür ist der Bereich, der von beiden Augen gesehen wird, kleiner: Hund 60 Grad, Mensch 120 Grad. Dieser Bereich ist für die räumliche Tiefenwahrnehmung (Stereosehen) wichtig, worin der Mensch dem Hund überlegen ist. Der Bereich, in dem Mensch und Hund dreidimensional sehen können, ist mit 120 Grad gleich groß. Eine Besonderheit des Hundeauges ist das dritte Augenlid, auch Nickhaut genannt. Sie befindet sich im inneren Augenwinkel und kann durch Muskeln quer über den Augapfel gezogen werden. Die Nickhaut funktioniert wie ein Scheibenwischer, der das Auge reinigt. Auch die normalen zwei Augenlider übernehmen Reinigungsfunktionen. Unter dem oberen Lid liegt eine Tränendrüse, die die Hornhaut des Auges feucht hält. Diese klare, salzige Flüssigkeit sammelt sich im Augenwinkel und wird über den Tränenkanal an die Nasenhöhle abgeleitet. Die Tränenflüssigkeit dient neben der Reinigung und Befeuchtung auch zur Ernährung der Bindehaut und der Hornhaut. Die Augen der Hunde sind wesentlich lichtempfindlicher als die Augen des Menschen. Hinter der Netzhaut, in der Aderhaut eingebettet, findet sich beim Hund eine spiegelähnliche Fläche. Diese ermöglicht es unserem Hund auch bei wenig Lichteinfall, dieses Licht auszunutzen, wenn es schon durch die Netzhaut hindurch ist. Es reflektiert sich praktisch und kann darum nochmals genutzt werden. Hiermit erklärt sich auch, warum Hunde in Dämmerlicht besser sehen, als wir Menschen, da wir diese Spiegelfäche nicht haben. Im flachen übersichtlichen Gelände kann der Hund sich bewegende Personen bis zu etwa 300 maximal 400 Metern wahrnehmen. Die Sehgrenze für Sichtzeichen beträgt 100 bis 150 Meter.

 

Es gibt aber noch andere, gravierende Unterschiede: Das Hundeauge ist im Bereich 430 nm, dem Blaubereich, am empfindlichsten, das menschliche Auge im Bereich grün/gelb, 550 nm. Die Sehschärfe ist vermutlich geringer als beim Menschen und auf Bewegung optimiert, stillstehende Dinge werden durch das Gehirn unterdrückt, also kaum wahrgenommen. Der Grund dürfte darin liegen dass sich die Beute des Wolfes bewegt, sie wird darum optisch selektiert. Das Sichtfeld des Hundes ist wesentlich größer als das des Menschen, es beträgt etwa 240 Grad im Gegensatz zu 200 Grad bei Menschen. Der Bereich, in dem Mensch und Hund dreidimensional sehen können, ist mit 120 Grad gleich groß.

 

Doch das wirkliche Auge des Hundes ist die Nase...

Nase mit 220 Mio. Zellen......

Eigentlich sieht der Hund mit der Nase: Er hat 220 Millionen Geruchszellen (der Mensch hat nur 5 Mio. Zellen). Die Nase erzeugt ein Geruchsfoto von seiner Erlebniswelt. Der Hund kann Geruchsbilder jahrelang im Gedächtnis speichern. Hunde riechen bis zu 3 km weit. Sie unterscheiden Millionen von Duft - Nuancen. Es wird vermutet, dass der Geruchssinn bei Hunden um bis zu 40 mal höher ist als beim Menschen.

 

Warum Hunde so viel schlafen

Wissenschaftliche Experimente haben es bewiesen: Schlaf ist Tieren wichtiger als Nahrung. Durch akustische Mittel werden Hunde vom Schlafen abgehalten: in kurzer Zeit wurde ihre ganze Lebensfunktion gestört. Schäden durch Übermüdung führen verhältnismäßig schnell zum Tod. Hunde können viele Tage ohne Futter, sogar ohne Wasser am Leben bleiben, sie sterben jedoch innerhalb weniger Tage, wenn ihnen der Schlaf vorenthalten wird, Dabei ist der Schlaf der Tiere sehr verschieden vom Schlaf des Menschen. So ist der Hund, von seiner Abstammung her, ein Tagdöser. Er kann in wenigen Sekunden schnell einschlafen und ist dennoch, im Bruchteil einer Sekunde, bei ungewohnter Annäherung oder Witterung wieder hellwach. Deshalb braucht der Hund mehr Schlaf als der Mensch. Sicher wundern sich viele Hundefreunde, dass ihr Schützling von 24 Stunden oft 20 verdöst. Das ist ganz gesund so.

Auch der Hund träumt und schnarcht wie der Mensch. Er bellt, winselt im Traum, schlägt mit den Läufen, und zuckt am ganzen Körper Der Hund träumt schwerer und häufiger als der Mensch. Auch das Tagesleben wirkt sich auf einen Hundetraum stärker aus. Nach "großen Erlebnissen", einer erfolgreichen Jagd oder deftigen Rauferei träumt der Hund noch häufiger und intensiver. Er fällt von einem Traum in den anderen.

 

Hundefreunde wissen es:

Wird der Hund aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, z, B. durch eine Reise, so braucht er oft Tage, um sich wieder auszuschlafen. Deshalb muss jeder Hund ein Plätzchen haben, an dem er sich sicher fühlt, sich ausruhen kann und das ihm gehört. Wir sollten es ihm auch geben!.

 

Die "Flegeljahre" des Hundes

An die Welpen-Zeit schließen sich oft Flegeljahre an. Übertriebene Härte und zu große Nachsicht sind gefährlich. Der Hundewelpe hatte sich prächtig entwickelt. Vom Züchter bereits liebevoll und familienfreundlich aufgezogen, war er zu erfahrenen Hundehaltern gekommen. Die gingen mit ihm in eine Welpen-Spielstunde und absolvierten später mit großer Begeisterung eine Begleithundeausbildung. Er lernte schnell und willig, die Grundkommandos klappten schon mühelos. In die Familie fügte sich der kleine Hund problemlos ein und gehorchte selbst den Kindern und der schon etwas gebrechlichen Oma. Doch im Alter von etwa ein bis zwei Jahren kam es zu einer merkwürdigen Krise.

Der junge Rüde muckte nun öfter auf. Einige Kommandos schien er vergessen zu haben, bei anderen standen die Ohren auf Durchzug. Und noch viel schlimmer, als ein Kind in die Nähe seines Lagerplatzes kam, knurrte er beängstigend. Die Oma wollte er sogar beißen, als sie ihm ihren Pantoffel wegnehmen wollte, den er schon halb zerkaut hatte. Vom Sofa konnte man ihn nur mit angedeuteter Gewalt wegscheuchen. Was war bloß aus dem so liebenswerten Junghund geworden? Schlechte Erbmasse, womöglich sogar die Folge falscher Ernährung, vielleicht eine schleichende Virusinfektion? Was war da schief gelaufen?

Nichts, der völlig normale Hund war nur in die Flegeljahre gekommen. Das hatte die Hausfrau zuerst bemerkt, denn sie kannte diese Periode bereits von ihren Sprösslingen. Die zeigten irgendwann ähnliche Erscheinungen, sprachen statt ' ganzer Sätze nur noch in abgehackten Knurrlauten, spielten lärmende Musik in unerträglicher Lautstärke und benahmen sich ausgesprochen frech und unerzogen. Eben Flegeljahre, wie man sie in freier Natur häufiger findet. Genauer, überwiegend bei Tieren, die in einem Familienverband leben, also beispielsweise Wölfe oder Hunde, doch auch Hirsche, vor allem Elefanten. Da werden die männlichen Jungtiere so aggressiv und frech, dass man sie schließlich aus dem Rudel werfen muss.

Und darin liegt der biologische Grund dieses merkwürdig erscheinenden Sinneswandels: Die vertraute Familie muss verlassen werden, um sich nach einer mehr oder weniger langen Zeit einer anderen anzuschließen oder eine eigene zu gründen. Sonst würde es zur Inzucht kommen und das Erbgut könnte geschädigt werden. Dieser Prozess ist schmerzhaft für alle Beteiligten, was wiederum viele Eltern bestätigen werden. „Warum können die Kinder bloß nicht lieb bleiben?" - dieser Seufzer ertönt nur allzu oft.

Der Junghund ist also nicht „böse" geworden, in ihm pulst kein „schlechtes Blut" - im Grunde möchte er viel lieber wieder gehorchen und „brav" sein wie vorher. Es gibt einen großen Trost: Die Flegeljahre gehen vorüber - jedenfalls bei Hunden. Doch wie Soll man sich verhalten?

Zu weitgehende Nachgiebigkeit bringt ebenso wenig wie übertriebene Härte. Der Erzieher benötigt reichlich Geduld, um diese schlimme Zeit zu überstehen. Dem Hund sollte man nicht zu viel durchgehen lassen. Auf „Komm!" hat er gefälligst zu kommen, bei „Platz!" muss er liegen bleiben. Das Anknurren von Familienmitgliedern wird nicht geduldet, denn das könnte schlimme Konsequenzen haben. Die Kinder der Familie müssen darauf hingewiesen werden, dass der geliebte Spielkamerad vorübergehend nicht ganz normal ist und Auseinandersetzungen zu vermeiden sind. Also zusammenfassend: Keine bereits gelernten Grundkommandos vergessen lassen. Sie sollen immer wieder einmal geübt werden, möglichst wenn der Hund sich in halbwegs ausgeglichener Stimmung befindet;

 

Und dann kommt eines wundervollen Tages der große Moment, wo Hunde - und Kinder - merken, dass es ja viel schöner ist, die Spielregeln innerhalb der Familie einzuhalten und nicht mehr ständig zu opponieren. Der Hund bleibt in seinem vertrauten Rudel, dem Familienverband, er fühlt sich dort zufrieden und geborgen. Der Hundehalter hat das befriedigende Gefühl, die Flegeljahre seines Vierbeiners mit Fassung überstanden zu haben und hinfort wieder einen getreuen Freund um sich zu wissen.