Wie ernähre ich meinen Hund richtig?
Trockenfuttersorten gibt es wie Sand am Meer. Oder gilt: Dose auf, Hund zufrieden? Ganz so einfach ist es nicht.Bei der Frage: “Wie ernähre ich meinen Hund richtig?” muss man sich zunächst veranschaulichen, dass auch die überzüchteten Vertreter ihrer Art vom Wolf abstammen. Sie sind Jäger, die ihre Beute reissen. Dann vertilgen sie mit mächtigen Kiefern Fleisch, Muskeln, Sehnen, Knochen und Mageninhalt des Beutetiers. Und schon hier wird klar: Ein Hund ist kein Getreidefresser!Herkömmliche Futtersorten enthalten als Hauptbestandteil meist billiges Getreide wie beispielsweise Mais. Auch Rübenschnitzel und Soja – sprich billigste Sattmacher – kommen in Dose und Trockenfuttertüte. Das bringt keinen Hund – auf die Schnelle – um. Aber auf die Frage “Wie ernähre ich meinen Hund richtig?” kann das nicht die Antwort sein. Wer sich nicht zum Barfen durchringen kann, sollte zumindest auf eine hohe Güteklasse des Trocken – oder Feuchtfutters setzen.
Wie ernähre ich meinen Hund richtig, bzw. wann bekommt das Trockenfutter meinem Hund nicht? Ein guter Indikator für eine gute Verwertung eines Trockenfutters ist Menge und Konsistenz des Kotes. Ein bis zwei Mal fester, brauner Output am Tag ist ideal. Die Festigkeit des Kotes entscheidet ebenfalls über die natürliche Entleerung der Analdrüsen. Sollten diese wiederholt verstopft sein, kann das ebenfalls ein Indiz sein, dass der Hund sein Futter nicht gut verträgt. Ist der Kot zu flüssig, werden die Drüsen nicht selbstständig entleert, es kommt zu Verstopfungen, Entzündungen und schlimmstenfalls zu Abszessen. Pfotenbeissen, Ohrenentzündungen und Knabbern kann auf eine Allergie hinweisen.
Ein aktives Allgemeinbefinden und glänzendes Fell, ohne struppige oder gar kahle Stellen, zeichnen einen optimal ernährten Hund aus. Wie ernähre ich meinen Hund richtig, bzw. worauf sollte ich beim Inhalt eines Trockenfutters achten? Der erste Blick bei der Auswahl des Trockenfutters sollte nicht dem Preis gelten, sondern der Deklaration der Inhaltsstoffe. Eines vorweg: Teuer ist nicht gleich hochwertig. An der Reihenfolge der Inhaltsstoffe erkennt man die enthaltene Menge.
Deshalb: Fleisch sollte an erster Stelle stehen. Ein hoher Fleischanteil ist Pflicht – 50% sollten in meinem guten TroFu enthalten sein. Doch Vorsicht … Fleisch ist nicht Fleisch! Fleisch ist der Hauptlieferant von wichtigem Protein – idealerweise ist das verwendete Fleisch „für den menschlichen Verzehr geeignet” und stammt aus biologischem Anbau.Ein akzeptabler Rohproteingehalt eines hochwertigen Trockenfutters liegt um die 20-25% für erwachsene, aktive Hunde.
Welche Sorte von Fleisch, ob Geflügel, Rind, Lamm, Fisch oder gar Wildsorten bleibt dem Geschmack des Vierbeiners überlassen. Wichtig ist nur die genaue Deklaration. Was sich wirklich hinter der Bezeichnung verbirgt anhand des Beispiels von Geflügel: Geflügelfleisch: So soll es sein. Hierbei handelt es sich um Hühnerfleisch in seiner frischen Form. Geflügelfleischmehl: Hühnerfleisch getrocknet und zu Mehl verarbeitet Finger weg heisst es bei folgender Aufstellung: Geflügelmehl: Das ganze Huhn (inkl. der Abfälle wie Füße, Schnäbel, Innereien etc.) getrocknet und zu Mehl verarbeitet. Tiermehl (davon 20% Geflügel): 20% Huhn (inkl. der Abfälle wie Füße, Schnäbel, Innereien etc.) getrocknet und zu Mehl verarbeitet. Die restlichen 80% ist undefinierbares Tiermehl, ebenfalls inklusive der Schlachtabfälle.
Wie ernähre ich meinen Hund richtig, bzw. was nicht im Trockenfutter enthalten sein sollte: Tier- und Kadavermehle, Abfallprodukte aus der Fischindustrie, Molkereiindustrie, Lebensmittelindustrie und Getreideverarbeitung, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, Lock- und Aromastoffe, synthetische Zusatzstoffe, Antioxidantien wie BHA,BHT, Ethoxyquin, Propylgallat, pflanzliche Eiweißstoffe wie Maisgluten und Sojaeiweiß,Vitamin K3 (= Menadion, ein synthetischer utterzusatzstoff und in der menschlichen Nahrung verboten, in der Tierernährung hingegen erlaubt).
Unterschied Wolf - Hund:
Hunde sind domestizierte und zu Rassen gezüchtete Tiere, die nicht zwangsläufig die gleichen Futterbedürfnisse haben, wie ihr Urahn der Wolf.
Es gibt eine große Vielzahl an Rassen mit unterschiedlichsten Körpergrößen, Farben, Fellstrukturen (bis zum Nackthund) und Aussehen. Die gezüchteten Rassen und ihre Mischlinge sind durch den Menschen über viele Jahrtausende künstlich selektiert worden und für bestimmte Einsatzbereiche gezüchtet worden.
Das Aussehen, das Fell, die Aufgabenbereiche, der Zahnapparat und die Darmenzyme unterscheiden sich vom Wolf. Deshalb sind 1:1 Vergleiche nicht immer korrekt.
Hunde können Kohlenhydrate besser verdauen als Wölfe, da sie mehr kohlenhydratspaltende Enzyme im Darm habe
Häufige Fehler beim Barfen
Über kaum ein Thema unter Tierfreunden wird soviel diskutiert wie über die richtige Ernährung unserer Haustiere. Und zu keinem Thema gibt es so viele unsachgemäße Ratschläge und Tipps. Empfehlungen wie: "großwüchsige Hunderassen sollten schon im Welpenalter mit Futtermitteln für ausgewachsene (erwachsene = adulte) Hunde gefüttert werden" machen unter den Hundefreunden hartnäckig die Runde. Züchter haben oft ihre ganz "eigenen" Vorstellungen und viele Tierärzte überlassen aus Zeitgründen der Futtermittelindustrie dieses weite Feld.Wie wichtig eine korrekte Fütterung sein kann, zeigt sich in der Tierarztpraxis nur all zu deutlich, wenn Fellprobleme, Übergewicht, Futtermittel-Allergien oder Erkrankungen des Bewegungsapparates vorliegen.
Die Tierernährung ist ein großes eigenes Fachgebiet, vergleichbar mit der inneren Medizin oder der Augenheilkunde. Es ist ein Fachgebiet, bei dem man nicht nur den Bedarf der Tiere an Nahrungsbestandteilen kennen muss, sondern auch mathematisch ausgebildet sein sollte, um den individuellen Tagesbedarf des Tieres errechnen zu können. Nur so ist es möglich, unseren Haustieren eine optimale Fütterung zu gewährleisten.
Vergleiche mit der wölfischen Ernährung hinken nicht selten, und nicht jedes Tier mag und verträgt rohes Fleisch. Ernährung ist am Ende auch wieder eine individuelle Sache.
Häufige Fehler:
Energieüberschuss durch zu viele Fette oder Kohlenhydrate. Junghunde, die zu energiereich (Fett, Kohlenhydrate) gefüttert werden, stecken diese Energie komplett in das Längenwachstum der Knochen, wodurch die Ernährung der Knochen und des Knorpels gestört werden kann. Junghunde werden nicht dick, sie werden nur zu schnell groß! Durch das zu schnelle Wachstum kann eine OCD begünstigt werden Bei ausgewachsenen Tieren kommt es zum Übergewicht.
Mangel an Fetten oder Kohlenhydraten
Hunde haben (im Gegensatz zur Katze) eine hohe Enzymausstattung für den Abbau von Stärke, weshalb ein Teil der Gesamtfutterenergie in Form von Stärke zugeteilt werden kann (aber nicht muss). Hunde decken normalerweise ihren Energiebedarf aus Fetten oder Kohlenhydraten. Bei einem Mangel beider Komponenten sind sie gezwungen, die Energie aus Proteinen zu ziehen. Dabei entstehen schädliche biogene Amine.
Kohlenhydratüberangebot
Die Darmflora verschiebt sich zu Gunsten der Kohlenhydrat spaltenden Bakterien. Diese sind häufig Gasbildner. Blähungen (Flatulenz) sind die Folge. Kohlenhydratspaltende Bakterien haben einen sauren Stoffwechsel: der pH-Wert sinkt. Bei Überschuss dieser Bakterien kommt es zu sauren Durchfällen.
Proteinüberversorgung
Bei einer reinen Fütterung mit magerem Fleisch, bei der nur Gemüse (zu viele Ballaststoffe behindern die Verdaulichkeit von Eiweißen) ergänzt wird, wird der Hunde-Organismus gezwungen, seine Energie aus den Proteinen zu gewinnen, da ihm keine Fette oder verdaulichen Kohlenhydrate zu Verfügung stehen. Dabei fallen Stoffwechselendprodukte an, die den Körper belasten. Diese so genannten biogenen Amine wirken krebserregend und belasten die Leber.
Barfen kann eine durchaus taugliche und bedarfsgerechte Fütterungsvariante sein, sofern Sie die Futterration ausgewogen gestalten.
Kennen Sie den Bedarf Ihres Tieres an Energie, Rohprotein, Rohfaser, Calcium, Phosphor, das richtige Calcium-Phosphor- Verhältnis, Magnesium, Kalium, Natrium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Chlor, Jod, Vitamin A, D, E, B1, B2, B6, B12 und Biotin? Nein, dann sollten Sie sich die entsprechende Fachliteratur besorgen und studieren.
Kennen Sie die Inhaltstoffe der Nahrungsmittel, die Sie verfüttern wollen? Nein, dann sollten Sie sich die entsprechenden Tabellen mit den Daten besorgen und anhand dieser die Ration berechnen. So gehen Sie beim Barfen kein Risiko der Fehlernährung ein.